Im Jahre 2015 wurden im Wadi Abu Dom Grabungen auf ausgewählten Friedhöfen durchgeführt. Im besonderen Augenmerk lagen dabei Friedhöfe, auf denen Tumuli und christliche „Box Graves“ miteinander vergesellschaftet sind.

Die Untersuchungen dienen vor allem dem Zweck, die Übergangsphase von der postmeroitischen zur christlichen Epoche im archäologischen Kontext zu erfassen. Ein Ergebnis war, dass im Wadi Abu Dom bestimmte Bestattungssitten länger tradiert wurden als in vielen Teilen des Niltals – so kamen auch in christlicher Zeit nicht nur box graves, sondern auch noch Tumuli vor.

Im Rahmen der Ausgrabungen wurden nicht nur die Struktur jedes einzelnen Tumulus und Box Grave sowie die Grabbeigaben untersucht, sondern auch die gefundenen Knochen einer ausführlichen anthropologischen Analyse unterzogen und umfangreiche Bodenproben genommen. Isotopendaten, die Aufschluss über Ernährungsgewohnheiten und Migration geben können, flossen in eine gemeinsam mit anderen Forschungsprojekten aufgebaute Datenbank ein, und stehen in Zukunft für weitergehende Forschung zur Verfügung.